Zusammen mit meiner Kollegin Nina Schattkowsky habe ich in diesem Jahr die Storytelling Factory gegründet. Die Storytelling Factory bietet Workshops für Profis zum Thema Storytelling in den sozialen Medien. Wir haben unser Programm gestern auf dem Community Camp Berlin zum ersten Mal vorgestellt und begeisterte Reaktionen erhalten.
Unser Vortrag auf dem Community Camp hieß „Social Media Storytelling: Vom Buzzword zum Tagesgeschäft“. Denn Storytelling ist ja seit ein, zwei Jahren als Allheilmittel für die Online-Kommunikation in aller Munde und geht manchem schon gewaltig auf die Nerven. Doch niemand weiß eigentlich, wie man konkret Storytelling in den sozialen Medien betreibt, wo man doch nicht linear erzählen kann und jeweils nur wenige hundert Zeichen pro Beitrag zur Verfügung stehen. Wie soll man da Identifikation wecken und einen Zuschauer emotional in eine Geschichte ziehen? Weil es über Storytelling so viele schwammige (und auch falsche) Aussagen gibt, oder weil manche Storytelling mit dem langweiligen Erzählen der Unternehmens-Historie verwechseln, winken manche Leute bei dem Begriff bereits ab. Dabei ist Storytelling ein total wirksames Mittel, seine Zielgruppe zu erreichen, ganz besonders in unseren Zeiten der zersplitterten Kommunikationswelten, wo der Rezipient in gerade mal ein paar Sekunden entscheidet, ob er einer Information Aufmerksamkeit schenkt oder nicht. Geschichten wecken Emotionen, und Emotionen binden Aufmerksamkeit.
Ein neues Modell
Weil Storytelling und die sozialen Medien sowohl Nina als auch mich seit vielen Jahren begleitet und wir überzeugt sind, dass man auch in den sozialen Medien mit Storytelling wirksam arbeiten kann, haben wir beschlossen, Abhilfe zu schaffen. Kurz: Wir haben ein Modell entwickelt, wie Storytelling in den sozialen Medien geht. Ganz praktisch und jeden Tag. Wir haben seit diesem Frühling intensiv an dem System gearbeitet und es an Hunderten von Beispielen erprobt. Es ist eine Methode, wie man mit den klassischen Mitteln des Storytellings (Heldenreise!) eine strategische Basis für die Social Media Kommunikation erstellt, nämlich eine so genannte Meta-Story und eine Story-Welt. Daraus leitet man dann Story-Ideen bzw. Varianten für jeden Tag ab. Dabei ist es die Idee, dass jeder Post und jedes Bild eine Art „Fenster“ in die Story-Welt und die Meta-Story öffnet, wobei man sich immer auf die Meta-Story bezieht. Man muss die Meta-Story nicht mit jedem Post komplett erzählen, aber man versucht stets, Elemente der Meta-Story aufzugreifen. So entsteht ein abwechslungsreiches Gesamtbild, das immer kongruent bleibt und nie auserzählt ist.
Es macht sicherlich ein wenig Arbeit, die Meta-Story und die Story-welt genau passen zu definieren. Aber mit ein wenig Hilfe bekommt das jeder hin. Letztendlich ist es für denjenigen, der es macht, eine Riesen-Zeitersparnis und ein effizientes Mittel, ganz „auf Linie“ mit dem Kommunikationsziel zu posten, zu twittern, zu bloggen oder zu instagrammen.
Unser Publikum auf dem Community Camp war begeistert, die Leute haben sich rege an der Diskussion beteiligt und haben uns rückgemeldet, dass sie direkt anfangen wollen, damit zu arbeiten. Es gab einige leuchtende Augen und ganz viel Lob. Haben wir uns gefreut!!!
Danke an alle Zuhörer und Mitdiskutierer!
Mehr Infos zu unserem Storytelling-System und unseren Workshops findet Ihr auf unserer Website der Storytelling Factory: www.storytellingfactory.de