
Zu meinen 12 Fotos vom 12. Oktober 2018 erfinde ich wieder jeweils eine Story, sei es für einen Kinofilm, eine Serie, einen Roman oder sonstewas. Die Bilder sind am 12. Oktober 2018 in Berlin-Mitte, Wedding und Prenzlauer Berg aufgenommen.
Disclaimer: Die Bilder zeigen dokumentarisch aufgenommene Szenen aus dem Alltag in Berlin, die ich zum künstlerischen Zweck (nämlich als Inspiration für die folgenden Story-Ideen) aufgenommen habe. Die von mir dazu später erfundenen Geschichten haben nichts mit den zufällig zu sehenden Passanten bzw. Personen auf den Bildern zu tun.
Eine Bitte an die Leser: Da ich Google Analytics nicht nutze, freue ich mich, wenn Ihr kurz kommentiert (Euer Name reicht aus, oder die Idee, die Euch am besten gefallen hat :), denn so sehe ich, ob das hier überhaupt jemand liest. Ich mache das ja hauptsächlich zu meinem eigenen Vergnügen, aber freue mich, wenn ich mal eine Rückmeldung erhalte. Danke!!!
Foto 1: Schwedter Nordwand // Adventure-Satire (Kinofilm), 85 min.
Story: Diese klamaukige Komödie nimmt Adventure-Filme aufs Korn. Die Protagonistin hat ein hehres Ziel: Sie will die Schwedter Nordwand, eine ca. 10 m hohe Kletterwand im nördlichen Mauerpark in Berlin, besteigen. Das Vorhaben wird im Film inszeniert wie eine Mount-Everest-Besteigung. Dabei verulkt der Film auf satirische Weise die visuellen, inhaltlichen, dramaturgischen und strukturellen Klischees des Abenteuer-Films.
Auf dem Foto sehen wir die Protagonistin mit ihrem dicken Po am Überhang der Schwedter Nordwand tatsächlich reüssieren. Wenn auch angeseilt und fest gesichert….
Foto-Info: aufgenommen an der „Schwedter Nordwand“ nach der Geigenstunde der kleinen Tochter, die dort in der Nähe stattfindet.
Foto 2: Verschwundene Seelen // Sci-Fi-Drama (Kinofilm), 100 min.
Story: Es dauert eine Weile, bis die Menschen es überhaupt mitkriegen: Nach und nach verschwinden immer mehr Menschen spurlos. Zuerst sind es nur einige wenige pro Stadt, doch irgendwann ist klar: Weltweit verschwinden Menschen aus Großstädten auf Nimmerwiedersehen und ohne auch nur die geringste Spur zu hinterlassen. Und es werden von Woche zu Woche mehr. Ein internationaler Krisenstab wird in Berlin eingerichtet, geleitet von Frida, einer toughen knapp 30-jährigen, frisch gebackenen Diplomatin, die Erfahrung in Kriminologie hat. Eine rational gesteuerte, rein faktengläubige Frau, sexy, aber nach außen hin kühl und kopfgesteuert.
Der männliche Protagonist ist Ben, der leicht schusslige junge Mann auf dem Foto. Auch sein geliebter kleiner Bruder Niko ist verschwunden – und Ben hat sein Verschwinden beobachtet: Niko stand auf der Straße, als eine kaum sichtbare, durchsichtige rosaliche Flimmerwolke aus dem Himmel herabgeschwebt kam, sich um Niko legte und Niko innerhalb einer halben Sekunde einfach AUFLÖSTE. Niemand glaubt Ben natürlich. Denn Ben hat schon immer alle mit seinen übernatürlichen Theorien genervt. Er hat schon immer daran geglaubt, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt als die meisten Menschen ahnen. Aber er ist auch promovierter Tiefenpsychologe und beschäftigt sich in seiner Forschung mit dem, was landläufig „Seele“ genannt wird. Hat die Seele eine Energie? Ist sie eventuell materiell greifbar? Oder ist es nur eine Verkettung chemischer Synapsen im Gehirn? Ben forscht über Nahtodeserlebnisse. Er ist sich sicher, dass es eine Seele gibt und dass diese aus dem Körper heraus-, aber auch wieder hineinwandern kann.
Es stellt sich heraus, dass alle Verschwundenen, auch Bens Bruder, eine Gemeinsamkeit hatten: Sie hatten zum Zeitpunkt ihres Verschwindens eine Art seelischer Krise und sind zu einem Zeitpunkt verschwunden, als sie auf der Straße standen.
Ben interessiert sich natürlich wahnsinnig für die Verschwundenen und verfolgt alles, was mit den Fällen zu tun hat. Und für ihn gibt es nur eine Erklärung: Es waren Außerirdische, die irgendwie an den starken Gefühlen der verschwundenen Menschen interessiert sind. Ben kommt natürlich mit seiner irren Theorie irgendwann in Kontakt mit Frida und der IAST (der Internationalen Aufklärungs- und Schutz-Truppe, der Frida vorsteht). Erst wird er ausgelacht, aber dann geschehen Dinge, die seine Theorie untermauern, so dass er als „Seelenforscher“ ein wichtiger Berater der IAST wird.
Ben und Frida verlieben sich natürlich, aber das ist nur die Love Story am Rande. Es stellt sich tatsächlich heraus, dass die verschwunden Menschen von einer Art körperloser Seelenwesen absorbiert wurden, deren Planet zerstört wurde. Ben nennt sie die „Animi“, weil sie so aussehen wie eine entfleuchende Seele (wir erinnern uns: die rosaliche Flimmerwolke). Den Animi fehlt eine wichtige energetische Ressource, die sie auf der Erde ausgemacht haben: die Gefühlskraft der Menschen. Es stimmt tatsächlich: Die Animi suchen sich besonders gefühlsstarke Menschen und leben von deren „Gefühlsenergie“. Man kann mit den Animi leider nicht kommunizieren. Sie sind nicht intelligent, sondern eher der Typ „gefräßige Bakterie“, nur leider essen sie halt Seele auf.
Irgendwann stellt sich heraus, dass die Animi nur dann an die Gefühlskraft bzw. Seelen der Menschen herankommen, wenn diese auf einem metallischen Untergrund stehen: auf Metallgittern oder Gullis. 🙂
Ben entwickelt eine Strategie, wie man sich als Mensch vor den Animi schützen kann (eine Mischung aus Selbstsuggestion, Hypnose und bestimmten gefühlsunterdrückenden Medikamenten – alles basiert auf Berichten von Nahtodeserlebnissen, bei denen die Menschen wieder in ihre Körper zurückkehren konnten) – und er will diesen Schutzmeachnismus an sich selbst ausprobieren.
Also stellt er sich in einem Moment der Gefühlskrise (Frida hat ihn heruntergeputzt und abgewiesen) auf den nächstbesten Gulli und wartet auf die Animi. Er schaut in den Himmel, denn er erwartet ihre Ankunft jeden Moment….
Natürlich wird er doch von den Animi absorbiert, denn er hat einen Fehler gemacht bei seinem Schutzmechanismus. Er fliegt mit den Animi als Seele zu den Sternen und soll dort als Energie-Ressource „gespeichert“ werden. Es ist noch keine menschliche Seele „verbraucht“ worden, denn die menschlichen Seelen dienen als Reserve für den Weiterflug der Animi auf dem Weg zu einem Ort, wo sie wieder Ressourcen finden. Ben trifft im Weltenraum (magic!!!) alle verschwundenen Menschenseelen – es ist wie ein wunderbares Nahtodeserlebnis, aber im weißen Licht… Er schafft es aber, selbst wieder in seinen Körper zurück zu kehren. Und die anderen Seelen kommen mit ihm wieder nach Hause (Idee noch nicht 100% ausgereift :-).
Ben und Frida kommen natürlich am Schluss zusammen und Bens Forschung ist nun weltweit anerkannt. Die Welt ist auch gerettet. Denn die Animi haben keinen Bock mehr auf die zwar energiereichen, aber oft schwarzen Seelen der Menschen und fliegen weiter….
Foto-Info: Aufgenommen auf dem Weg zum Hackeschen Markt am Rosenthaler Platz
Foto 3: Berliner Asphalt // Krimi-Serie fürs Vorabendprogramm, Folgen à 45 min
Story einer Folge: Diese junge Drogendealer-Clique ist raffiniert und unauffällig. Sie nutzen foodora-Kuriere aus, um Drogen zu Kunden in die Büros und Agenturen in Berlin-Mitte zu liefern. Hier verhandeln sie mit einem ihrer Kuriere, der sie verpfeifen will. Die Kommissarin der Serie kommt ihnen natürlich auf die Schliche, denn sie lässt sich nicht vom smarten, gebildeten Aussehen des Anführers (ganz links) täuschen.
Foto-Info: Aufgenommen auf dem Weg zum Hackeschen Markt in der Rosenthaler Straße
Foto 4: Anfang Oktober // Liebesschnulze, 90 min.
Story: Frederick und Sarah, hach…. Sie begegnen sich zufällig im wilden Berlin, weil sie beide ein Zimmer im selben Airbnb gebucht haben. Da ist aber niemand außer ihnen beiden, so dass sie faktisch plötzlich eine Wohnung teilen. Eine tolle Wohnung, wohlgemerkt. Frederick kommt aus Dänemark, Sarah aus Tel Aviv. Beide haben Partner in der Heimat. Sie sind halb beruflich in Berlin: Frederick soll für einen Reiseführer recherchierten, Sarah hält einen Vortrag auf einer internationalen interreligiösen Konferenz. Es funkt schon nach dem ersten gemeinsamen Abend gewaltig. Sie verbringen eine schräge, sanfte, romantische, lustige Woche miteinander. Sie tingeln durch die Stadt, reden, singen, essen, schwanken, halten einander und diskutieren über Gott und die Welt. Und nach einer Woche müssen sie wieder auseinander gehen. Hier schickt Frederick Sarah noch eine wichtige (WICHTIGE!) SMS, nachdem sie sich schon für immer getrennt haben… Der Showdown ist natürlich unter den bunten Herbstbäumen, mit fallenden Blättern….
Foto-Info: Aufgenommen vor dem Abenteuer-Spielplatz in der Rosenthaler Straße
Foto 5: Veränderung / künstlerischer Doku-Film, 4 min.
Story: Der kurze Film zeigt über den Verlauf eines Jahres sowohl die Veränderung des Baumes als auch den Abriss und Neubau des Hauses. Die fest installierte Kamera macht jeden Tag eine bestimmte Anzahl Bilder dieser Ansicht. Der Film zeigt nicht nur, wie die Natur sich im Jahreslauf verändert, sondern auch, wie sich durch den Menschen der Anblick einer Straßenzeile verändert.
Foto-Info: Aufgenommen an der Anklamer Str. / Ecke Brunnenstraße auf dem Rückweg vom Kindergarten
Foto 6: Greta und Gümüz Teil II: Der Wettbewerb // Jugend-Roman, 150 Seiten
Story: Teil 2 der Story um Greta und Gümüz, zwei Mädchen aus Berlin, die eigentlich unterschiedlicher nicht sein könnten, aber dicke Freundinnen sind (Teil 1 der Story siehe hier, Story-Idee 3 ). Beide verbindet ihr Hobby: Karaoke-Singen. In Teil 2 werden sie zusammen auf einen Wettbewerb im Karaoke-Singen eingeladen und sind auf dieser Reise sowohl Partner als auch Konkurrentinnen. Spannend und schön und eine Geschichte um Toleranz und Zusammenhalt unter Freundinnen. Und wie leicht der zerbrechen kann, wenn man sich im entscheidenden Moment nicht traut zu handeln…. Auf dem Foto sehen wir Gümüz und Greta auf dem Weg zum Nachbarschaftszentrum in Wedding, wo sie beide vor dem Wettbewerb den Karaoke-Kurs besuchen.
Foto-Info: Aufgenommen am Vinetaplatz nördlich der Bernauer Straße auf dem Rückweg vom Kindergarten
Foto 7: Young artists // Doku-Serie (5 x 45 min.) für arte
Story: Jeder Film der Serie porträtiert einen jungen Künstler einer europäischen Großstadt, der Fuß im Kunstmarkt fassen will. Die Serie nimmt die Fallstricke und Schwierigkeiten in den Blick, die der internationale Kunstmarkt bereit hält. Er zeigt Erfolge und Misserfolge, Straucheln und Wieder-Aufstehen der Künstler. Gleichzeitig sind die Filme eine Liebeserklärung an die Hingabe der Künstler an ihre Kunst.
Foto-Info: Aufgenommen in der Brunnenstraße auf dem Weg zum Kindergarten
Foto 8: Abnahme // Kurzgeschichte, 15 Seiten
Story: In der Geschichte geht es darum, wie der Besitzerin des Blumenladens ihr Geschäft abgenommen wird, weil sie sich die Miete nicht mehr leisten kann. Sie hat ihren Laden geliebt, er war ihr Anker, ihre Burg, und ihre Kontaktstation. Denn sie lebt allein und hat weder Mann noch Kinder und wenige feste Freunde. Sie braucht ihre Kunden, um im Leben zu bleiben. Eine tragische Geschichte mit dramatischem Ausgang. Hier sehen wir die Szene, wo sie den neuen Mietern den Laden zeigen muss und mit anhören muss, was diese dort alles verändern, aus- und einbauen werden. 🙁
Foto-Info: Aufgenommen in der Brunnenstraße auf dem Weg zum Kindergarten
Foto 9: Allein zu Haus // Roman (Großstadtdrama), 400 Seiten
Story: Der Roman verschachtelt die Geschichten mehrerer ganz unterschiedlich lebender Familien miteinander. Alle Geschichten spielen im Berliner Brunnenviertel. Jede Familie hat ihr eigenes Drama: Heimliche Magersucht der Mutter bei der bildungsbürgerlichen Vorzeige-Familie, außereheliche Beziehungen bei der „heiligen Waldorf-Familie“ mit 4 Kindern, gedemütigtes Einzelkind in der Luxus-Familie, die glauben, ihr Kind ständig maßregeln und belehren zu müssen, und tapfere Einsamkeit bei Okan, der versucht, seine Familie mit Migrationshintergrund zusammen zu halten. Hier sehen wir natürlich Okan am Telefon, wie er versucht, jemanden aus seiner Familie zu etwas zu überrede, was dieser nicht will.
Foto-Info: Aufgenommen in der Swinemünder Straße auf dem Weg vom Kindergarten nach Hause
Foto 10: Peter und Petra, Langzeit-Doku für 3sat/ZDF, 112 min
Story: In dieser Langzeit-Doku geht es um die Transformation von Petra in Peter. Petra hat schon als Kind gespürt, das etwas mit ihr nicht stimmt. Mit 20 wusste sie, dass sie ein Mann im Körper einer Frau ist. Und erst mit 40 beschließt sie, ihre körperliche Umwandlung in Angriff zu nehmen. In dieser Transgender-Doku wird Petras Weg gezeigt. Auf dem Bild sehen wir Petra nach der ersten erfolgreichen Hormonbehandlung und der ersten Operation.
Foto-Info: Aufgenommen in der Schwedter Straße auf dem Weg zum Geigenunterricht der Tochter
Foto 11: Innehalten // Gedicht, 16 Zeilen
Story: In diesem Gedicht geht es um die Notwendigkeit des Innehalten in der digitalen, schnelllebigen Zeit. Von Pixeln umgeben, zwanzig Tabs im Kopf offen. Zehn Apps geöffnet, zwei Updates stehen an. Es zieht voran, von rechts nach links, Datenbahn und Autobahn. Dann aber: Einen Stein unterm Po und eine Wand im Rücken. Ein Baum vor der Nase, ein Klecks Vogelschiss auf dem Arm. (…)
Foto-Info: Aufgenommen in der Schwedter Straße auf dem Weg zum Geigenunterricht der Tochter
Foto 12: Die Schönste // Kurzgeschichte, ca. 20 Seiten
Story: Diese Kurzgeschichte handelt von der Liebesgeschichte des dicklichen Mannes im Vordergrund zu einer sehr, sehr schönen Frau. Sie lernen sich kennen, als sie mit einer Freundin in einem Secondhand-Laden beschwipst skurrile Kleider und geschmacklosen Plastikschmuck anprobiert und er dort ein Kuscheltier für sein Patenkind kauft. Sie verliebt sich auch in ihn, denn er hat einen klugen Kopf, einen unglaublichen Humor und eine wahnsinnig liebevolle Art. Und den richtigen Dreh im Bett. In der Mitte der Geschichte sieht es so aus, als sei durch ein verzwicktes Missverständnis das Ende der Beziehung gekommen, denn es ist ein wichtiger Gegenstand verloren gegangen. Die Umstände des Verlustes werden von beiden völlig falsch interpretiert – beide verlieren das Vertrauen in den anderen. Doch der Mann kann die Liebe retten: Es gelingt ihm mit Hilfe eines Freundes, im Kofferraum des Autos der Geliebten den verlorenen Gegenstand wieder zu finden. Die Geschichte endet damit, dass der mann der Frau gen Gegenstand vor die Wohnungstür legt. Hoffnung ist da.
Foto-Info: Das Foto zeigt eine Straßenszene nahe dem Weinbergspark auf dem Weg zum Kindergarten.
Mehr 12 von 12s des heutigen Tages findet Ihr hier bei Caro vom Blog „Draußen nur Kännchen“.